Dürener Zeitung 12.08.2021
Dürener Zeitung 12.08.2021
2021-06-21 AZ
21.06.2021 AZ
Dürener und Jülicher Zeitung vom 20.02.2021
Dürener Zeitung am Sonntag vom 21.02.2021
Kreisrund vom 20.12.2020
Super Sonntag vom 12.07.2020
Hospiz macht Schule in der GGS Heimbach
08.06.2020
Die stellvertretende Vorsitzende der Hospizbewegung Düren-Jülich e.V., Gerda Graf, hat dem Rektor der Gemeinschaftsgrundschule Heimbach (GGS), Joachim Dunkel, eine Spende in Höhe von rund 750 Euro überreicht. Die GGS Heimbach wird das Geld zum Aufbau einer Ackerschule nutzen, die das Thema „Werden und Vergehen in der Natur“ für die Kinder eindringlich erfahrbar macht. Unterstützt wurde das Projekt von der Vlattener St. Dionysius Gemeinde, die der Hospizbewegung die Kollekte der Frauengottesdienste gespendet hat. Damit kann eine Zusammenarbeit fortgesetzt werden, die 2018 mit der Projektwoche „Hospiz macht Schule“ begonnen hat. In den nächsten Monaten soll eine weitere Projektwoche folgen.
Fragen zum Thema Krankheit, Leid, Sterben und Verlust, aber auch Gedanken über das eigene Leben und persönliche Haltungen beschäftigen uns in dieser Zeit der weltweiten Pandemie besonders intensiv. Auch Kinder im Grundschulalter werden mehr denn je damit konfrontiert und brauchen Gesprächspartnerinnen und -partner, die ihnen zur Seite stehen. Doch nicht selten fühlen sich Erwachsene unsicher, wie sie Kindern in Bezug auf solche Themen begegnen sollen. Diese tabuisierten Fragestellungen macht das Projekt „Hospiz macht Schule“ zum Thema. Es wurde vor 15 Jahren durch die Hospizbewegung Düren-Jülich e.V. initiiert und ist mittlerweile bundesweit für 3. und 4. Schulklassen angeboten worden.
2018 durften die Schülerinnen und Schüler der damaligen Klasse 3b der GGS Schönblick solch eine Projektwoche miterleben. Fünf Tage lang standen ungewöhnliche Schwerpunkte auf dem Stundenplan – jeden Tag ein anderer: Werden und Vergehen, Krankheit und Leid, Sterben und Tod, Vom Traurig-Sein, Trost und Trösten. Fünf Ehrenamtlerinnen, die speziell für die Durchführung dieser durchdachten und uneingeschränkt stimmig aufgebauten Projektwochen fachlich qualifiziert sind, führten die Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrerin durch die Tage. Zusätzlich stand ein Arzt den Kindern an einem der Tage Rede und Antwort.
Schnell konnten die Ehrenamtlerinnen eine besondere Atmosphäre schaffen, die es den Kindern im geschützten Rahmen ermöglichte, ihre Themen und Fragestellungen einzubringen. Die Kinder merkten, dass ihnen und ihren Gefühlen Raum gegeben wurde, dass sie ernst genommen wurden und auch, dass sie nicht alleine mit ihren Gedanken waren. Begeistert und aufgeschlossen kamen sie jeden Tag zur Schule. Im Wechsel aus gemeinsamem Tun in der Klassengemeinschaft und der Auseinandersetzung in Kleingruppen wurden Erfahrungen der Kinder gesammelt und ausgetauscht, Geschichten gehört, gemalt, gepflanzt, Bilder betrachtet, mit Farben und Musik gearbeitet, Filmausschnitte gesehen und Pantomimen gespielt.
Durch eine Mappe und kleinere Hausaufgaben erreichte auch die Eltern die Thematik. Zudem präsentierten die Kinder ihre Ergebnisse am letzten Tag bei einem Abschlussfest. Im lockeren Austausch wurde deutlich: Alle Beteiligten empfanden die offene Auseinandersetzung mit Themen, die ansonsten viel zu häufig zur Seite geschoben werden, als bereichernd. So steht eines fest: Diese Schülerinnen und Schüler, ihre Eltern und ihre Lehrerin haben etwas erlebt, das es ihnen leichter macht, ihre Gedanken und Sorgen zur momentanen Situation nicht nur anzunehmen, sondern auch zu teilen. Und das wiederum wird sowohl ihnen selbst zu Gute kommen, als auch den Menschen in ihrem Umfeld.
Die Hospizbewegung Düren-Jülich e.V. und die GGS Heimbach haben das große Glück, dass das Projekt “Hospiz macht Schule” durch eine Kollekte der katholischen Kirchengemeinde Vlatten gefördert wird. Der Hintergrund: Katholisch sein bedeutet, auch über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. In Vlatten geschieht dies durch Feste, deren Erlös jährlich an caritative Projekte fließt oder durch eine Kollekte, für die jeder seinen individuellen Beitrag leistet.
Und so kam es zur jetzigen Spende: In einer Sitzung im Juni 2019 konnte der Pfarreirat einige Vorstandsmitglieder der „Hospizbewegung Düren-Jülich“ begrüßen. Damals gaben Gerda Graf und Ulla von Gagern einen detaillierten und mit eigenen Erfahrungen bereicherten Einblick in die Arbeit der Hospizbewegung. Vor allem das Projekt „Hospiz macht Schule“, das Kinder in einer Projektwoche unvoreingenommen und offen mit dem Thema Tod und Sterben in Berührung kommen lässt, begeisterte die Zuhörer.
Die Gemeinde ließ daraufhin die Kollekte der Frauengottesdienste (eine Summe von rund 1.500€) zu gleichen Teilen der „Hospizbewegung Düren-Jülich“ und der Vereinigung „Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst Region Aachen“ zufließen. Damit wurde ein Beitrag geleistet, schwerkranken Kindern und Jugendlichen eine professionelle Sterbebegleitung zu ermöglichen und Kinder im bewussten Umgang mit dem Thema Tod und Sterben zu unterrichten.
Die verantwortlichen der Kirchengemeinde freuen sich vor allen Dingen darüber, dass die GGS Heimbach dieses Angebot angenommen hatte und dadurch den Kindern ein unvoreingenommenes Bewusstsein und eine Begleitung zu Themen wie Tod und Trauer ermöglicht hat. Da viele Menschen nicht mehr zuhause oder im Kreis der Familien sterben, fehlt den Kindern oft die Erfahrung einer liebevollen Begleitung des Sterbenden und der Umgang mit persönlicher Trauerbewältigung.
Dies ist ein Grund, weshalb der Pfarreirat das Projekt „Hospiz macht Schule“ besonders gerne fördert und unterstützt. Denn Sterben ist nichts Abstraktes und kein Prozess, vor dem Kinder Angst haben sollten. Sterben und Sterbebegleitung gehören viel mehr in die Gesellschaft, und Kinder können durch ihre Neugier noch ganz anders an das Thema herantreten und ihre Fragen durch geschulte Projektmitarbeiterinnen und Mitarbeiter unbefangen beantworten lassen. Dies ist auch eine Entlastung für viele Eltern, die oft nicht wissen, wie sie dieses Thema mit ihrem Kind behandeln sollen.
Aufgrund der guten Erfahrungen wollen die GGS Heimbach und die Hospizbewegung Düren-Jülich e.V. sobald wie möglich eine weitere Projektwoche zum Thema „Hospiz macht Schule“ an der GGS Heimbach veranstalten.
Originaltext können Sie hier nachlesen:
https://vlatten-eifel.nrw/hospiz-macht-schule-in-der-ggs-heimbach/
Inhaltlich verantwortlich für Text und Bilder ist die GGS Jülich-Nord, Berliner Str. 8, 52428 Jülich. Vielen Dank für den tollen Beitrag.
Der Tod gehört zur Realität.
Das gilt für Kinder ebenso wie für Erwachsene. Zur Befähigung, Trauer und der Begegnung mit der Endlichkeit des Lebens schon von Kindesbeinen an Worte zu geben, dazu treten die ehrenamtlich Engagierten des ambulanten Hospizdienstes Düren-Jülich schon seit vielen Jahren an. „Hospiz macht Schule“ heißt das Projekt.
(Anm.d.Red. Am letzten Schultag vor Schulschließung gingen in der Jülicher Nordschule die Projekttage zu Ende. Der Herzog war am Abschlusstag mit dabei).
Hier ist nichts verkopft, gefühlsduselig oder abstrakt. Ganz praktisch und greifbar nehmen Renate, Sabine, Elisa, Anette und Rita vom Hospizdienst die Kinder mit auf ihre Reise vom Leben „ins Tal der Tränen, wenn man so will“, und zurück ins Leben. Es wird gesungen, gemalt, getanzt und das Band im Wortsinn geknüpft, das Gemeinschaft zusammenhält. Am Ende heißt es Abschied nehmen – auch, wenn es den Kindern hörbar schwerfällt. Das Band wird zerschnitten.
Fünf Tage lange, immer mit einem neuen Themenschwerpunkt, haben die Mädchen und Jungen der 4b der Nordschule Jülich sich mit den Themen Leben, Krankheit, Tod und Trost beschäftigt. Ans Fenster geklebt sind beispielsweise bunte Gemälde, die zeigen, wie die Kinder sich das Jenseits vorstellen, an einer Wäscheleine quer durchs Klassenzimmer gespannt hängen Bilder von Schmetterlingen, Symbole für die Veränderung des Lebens, und „Wolken“. Sie sind weiß und grau. Die weißen Wolken sind mit Glücksmomenten beschrieben – „Ich habe ein Schwesterchen bekommen“, „Geburtstag feiern“, „Ich komme bald in die Jugendfeuerwehr“ – die grauen Wolken mit Traueranlässen. Sehr privat wird es hier: „Mein Vater ist gestorben“, steht darauf oder „Ich bin traurig, weil meine Schwester behindert ist.“ Erfahren haben die Kinder auch, dass die Mutter der Klassenlehrerin gestorben ist. Eine Aufgabe der Woche war es, Menschen, die traurig sind, einen Brief zu schreiben.
Gleich drei Briefe kann Klassenlehrerin Bettina Krichel mit nach Hause nehmen. „Die werde ich dann in Ruhe lesen“, sagt sie sichtlich gerührt. Das Gefühl hält nicht lange an, denn Martyna mault dazwischen: „Und später dann bestimmt die Fehler korrigieren!“ Großes Gelächter erntet diese Bemerkung. Ein Moment, der widerspiegelt, welche Bandbreite an Gefühlen die Gemeinschaft bewegen und möglich sind.
Das Projekt macht nicht an der Klassentüre Halt. Die Kinder nehmen im Auftrag ihrer Projektwochen-Begleiter vom Hospizdienst Fragen mit nach Hause und kommen so noch einmal ganz neu mit den Eltern ins Gespräch. Joel erzählt: „Ich habe gefragt, wann sie mal sehr traurig waren, ob sie als Erwachsene geweint haben, und wie viele Verwandte von uns gestorben sind. Und ob sie bei einer Beerdigung waren.“ „Man selbst geht nicht so gerne mit dem Thema um“, beschreibt eine Mutter das gute Gefühl, als ihr Sohn mit den Fragen zu ihr kam.
„ES IST MANCHMAL LEICHTER, WENN DIE KINDER DAS ANSPRECHEN.“
Nicht nur über den Tod zu sprechen, lernen die Kinder in diesen Tagen, sondern auch mit den Gefühlen umzugehen – den eigenen wie mit denen der Menschen um sie herum. In einem Kerzenritual fand die persönliche Trauer Ausdruck. Eine große Kerze wurde im Gedenken für verstorbene Menschen, eine kleine für verstorbene Haustiere herumgereicht. Viele Stofftiere hatten die Kinder am letzten Tag mitgebracht – praktisch als „Selbsthilfe-Tröster“. Schön war sicher für die Mädchen und Jungen auch zu erfahren, dass Eltern nicht nur angaben, im Gebet Trost zu finden, sondern dass auch ihre Kinder für sie Trostspender sind.
Wie in der Trauer Trost wachsen kann, lernten die Mädchen und Jungen an der „kleinen Pflanze Hoffnung“, um es mal biblisch auszudrücken. Ehrenamtlerin Anette erklärt es am Abschlusstag den Eltern: „Eine Bohne, die haltlos war, haben wir in neue Erde gesetzt, damit sie wachsen kann und stark wird – als Zeichen fürs Leben.“ Jeder Viertklässler durfte eine Bohnenranke mit nach Hause nehmen.
Fast einen Meter hoch ist die symbolische Bohnenranke, die als Erinnerung an diese Woche in der Klasse bleiben wird – sie braucht nicht gegossen und gepflegt zu werden. Sie klebt auf Papier gemalt an der Schranktüre, und auf ihren Blättern haben die Kinder geschrieben, wie sie einander Halt und Trost in der Schule sein können: Durch Umarmen und gemeinsames Weinen, aber auch ein Stück Schokolade, ein Gespräch oder – sehr tiefsinnig – „Huckepacknehmen“. Die Last des anderen zu der eigenen machen und sie so teilen. Ein wunderbarer Gedanke.
Seit 15 Jahren gibt es das Projekt „Hospiz macht Schule“. Es ist ein vom Bundesministerium für Frauen, Jugend, Familie und Senioren gefördertes Projekt im Rahmen des Bundesmodellprogramms „Generationsübergreifende Freiwilligendienste“. Theresa Reichert, Koordinatorin im ambulanten Hospizdienst Düren-Jülich, berichtet, dass nach den vielen Jahren eine Überarbeitung der Inhalte ansteht. Das trägt dem Rechnung, dass die Gesellschaft multikultureller geworden ist und nicht nur die christliche Religion im Schulalltag zur Selbstverständlichkeit gehört. Es wird einen neuen Film geben und neue Methoden. Eins bleibt aber unverändert: „Die Idee, mit der Arbeit den Kindern das Thema Tod und Trauer nahe zu bringen, ist so wertvoll! Das wird Bestand haben. Ich bin froh und dankbar, wenn wir es an Schulen einbringen können und der Blick in die Gesichter zeigt, dass die Kinder begeistert sind. Das bereichert uns und motiviert uns, weiterzumachen.“
Hier finden Sie den kompletten Artikel:
https://www.herzog-magazin.de/nachrichten/stadtteile/juelich/im-tod-dem-leben-begegnen/
Konzert für den guten Zweck in der Marienkirche in Düren, gespielt von den Ensemble "Giant Sool.
Presseartikel der Dürener Zeitung vom 20.03.2019
Wir danken ganz besonders dem Ensemble "Giant Soll" für ihr ehrenamtliches Engagement.
Würdiger Abschluss des Jubiläumsjahres im pädagogischen Zentrum der Zitadelle Jülich.
Konrad Beikircher begeistert die Menschen mit seiner "Sternstunde"
Ein Artikel der Jülicher Zeitung vom 03.12.2018:
https://epaper.zeitungsverlag-aachen.de/2.0/article/ff4c34bc04
Artikel der Dürener Zeitung vom 03.11.2018
Am 27.10.2018 ist die Geburtstagsparty zum 25. jährigen Jubiläum der Hospizbewegung Düren-Jülich e.V.
Das Hospiz- und Palliativgesetz ist seit 2015 in Kraft, wird aber nur langsam umgesetzt. Pflegeheime profitieren.
Ein Artikel der Dürener Nachrichten vom 28.09.2018
Die Hospizbewegung Düren-Jülich e.V. feiert das Silberjubiläum Ihrer ehrenamtlichen Arbeit. "Kultur des Helfens". Informative und unterhaltsame Feierstunde im Glashaus am Brückenkopf.
Artikel Jülicher Zeitung
Unser Gründungsmitglied Dr. Hans-Heinrich Krause im Interview.
"Damit der Tod kein Tabuthema mehr ist", unser Ehrenvorsitzender und Gründungsmitglied berichtet über seine Herzensangelegenheit:
Die Harfenistin Silke Aichhorn erhält nach ihrem Konzert und ihrer Moderation in der Dürener Marienkirche vom Publikum begeisterten Beifall.
Die Dürener Zeitung berichtet über unsere Jubiläumsveranstaltung im Kreishaus.
Bericht aus den Dürener Zeitung
Bericht aus den Dürener Nachrichten
Dürener Nachrichten vom 26.09.2016
Dezember 2014: Stadt Düren informiert
Ein Herz für´s Hospiz (hier geht es zum pdf)
Dezember 2014: Feiern und Helfen
Behördenballspenden fließen wieder in wichtige Projekte (hier geht es zum pdf)
Mai 2008: Hospizbewegung Düren e.V erhält PULSUS-Preis
Der PULSUS-Preis 2007 geht für die Initiative "Hospiz macht Schule" an die Hospizbewegung Düren e.V.
Der Pulsus Preis 2007 wurde von der Techniker Krankenkasse und der Bild am Sonntag verliehen.
Hier geht es zum Beitrag der Bild am Sonntag