11.01. bis 15.01.2016 in Aldenhoven
„Hospiz macht Schule"
Am 14. Januar 2015, dem vierten Tag der einwöchigen Projektwoche „Hospiz macht Schule“ für Grundschulkinder geht es um Abschiednehmen, Traurigsein und die Frage, was Trauernden helfen kann, Stabilität und Vertrauen zurückzugewinnen. Dazu schauen die Drittklässler gemeinsam mit unseren fünf ehrenamtlichen Helferinnen und ihrem Lehrer den Film aus der Serie „Willi will's wissen“ zum Thema „Wie ist das mit dem Tod?“ Einfühlsam nimmt Willi die jungen Zuschauer an die Hand, als er sich bei einem Bestatter, bei trauernden Angehörigen und beim Seelsorger nach ihren Erfahrungen, Gefühlen, Vorstellungen nach dem Tod und Bestattungsbräuchen erkundigt. Sind diese Themen Grundschulkindern zuzumuten? Wir als Hospizbewegung Düren-Jülich sind der Überzeugung: Ja, diese Erfahrungen sind für die Kinder sehr wertvoll.
Das Projekt „Hospiz macht Schule“ wurde vor zehn Jahren im Rahmen eines Förderprojektes des Bundesministeriums für Familie Gesundheit und Soziales maßgeblich von der Hospizbewegung Düren-Jülich mit entwickelt. Heute wird das preisgekrönte Projekt bundesweit und sogar im benachbarten Ausland mit Kindern im dritten oder vierten Schuljahr durchgeführt. Eine Woche lang übernehmen eigens dafür ausgebildete ehrenamtliche Hospizmitarbeiter den Unterricht. Viele Aktionen und Projektarbeiten finden in Kleingruppen statt. Die Kinder werden also sehr intensiv und individuell begleitet. Der erste Tag setzt sich mit dem Thema „Werden und Vergehen“ auseinander. An diesem Tag bringen alle Kinder zwei Fotos mit – eines, das sie im Babyalter zeigt, ein weiteres im jetzigen Alter. Diese werden auf eine Plakatwand geheftet um zu verdeutlichen: Menschen, Tiere, Pflanzen – alles entsteht, wächst und vergeht eines Tages wieder. An Tag zwei, der „Krankheit und Leid“ zum Thema hat, besucht ein Arzt die Klasse. Er beantwortet den Kindern altersgemäß alle Fragen, die sie rund ums Kranksein haben. Es folgen die Themenschwerpunkte „Sterben und Tod“, „Vom Traurig Sein“ und „Trost und Trösten“. Am letzten Tag findet ein buntes Abschlussfest statt, zu dem auch Eltern und Großeltern der Kinder eingeladen werden.
„Ich habe diese Projektwoche für mich selbst und auch für die Kinder als sehr wertvoll empfunden“, sagt Klassenlehrer Andreas Junker. „Die Kinder waren sehr aufmerksam und haben viel Neues erfahren.“ Auch die Kinder schauen positiv auf die kreative Woche zurück. „Wir haben so viele schöne Sachen gemacht! Meine Bohne, die ich umgepflanzt habe, werde ich gut gießen, damit ich bald welche ernten kann“, sagt ein blondes Mädchen. Auch die Eltern berichten, dass ihre Kinder viel zu Hause erzählt und wertvolle Erfahrungen gesammelt haben. „Erst hatte ich Bedenken aber jetzt bin ich sehr froh, dass wir der Projektwoche zugestimmt haben“, sagt eine Mutter. Die Ehrenamtlichen sind nach einer intensiven Woche mit Grundschulkindern zwar geschafft, aber glücklich. „Jede Klasse ist anders – überall macht es uns viel Freude, mit Kindern über die großen und kleinen Abschiede im Leben zu sprechen“, sagt die Projektkoordinatorin Renate Bock stellvertretend für Team Hospiz macht Schule.
Die Hospizbewegung Düren-Jülich e.V. ist ein ambulanter Hospizdienst, der „Hospiz-macht-Schule“- Projektwochen im gesamten Kreis Düren durchführt.
Nähere Informationen und Bewerbungen von Schulen im Hospizbüro unter
Tel.: 02421 – 39 32 20.